Jedes Jahr erhalten die Verbraucher in Deutschland eine jährliche Energieabrechnung. Nicht immer fällt diese zu den eigenen Gunsten aus. Eine günstigere Rechnung ist oftmals nur einen Handgriff entfernt. Verbraucher, die wertvolle Tipps beherzigen, sparen bei der Strom-, Wasser- und Gasabrechnung bares Geld.
Ein Wechsel zu einem anderen Energieanbieter lohnt sich
Laut des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bemessen sich die jährlichen Preise für Strom und Gas nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die Preise unterliegen daher starken Schwankungen. Viele Verbraucher beziehen ihr Gas von einem Grundversorger – und verschenken so jährlich viel Geld. Die Grundversorger können es sich leisten, die Preise für die Energie ständig zu erhöhen. Viele Kunden verpassen die Gelegenheit, zu einem günstigeren Anbieter mit besseren Konditionen zu wechseln. Teilweise liegt das daran, dass die Menschen aus purer Gewohnheit bei ihrem Anbieter bleiben oder nicht ausreichend informiert sind.
Ein Wechsel zu einem anderen Strom- und Gasanbieter ist gemäß den Angaben der Verbraucherzentrale rechtlich unbedenklich. Es steht jedem Bürger frei, den Lieferanten eigenständig auszuwählen – auch, wenn der Vertrag für das Gas an die Vermietung gekoppelt ist. In diesen Fällen stellt die Verbraucherzentrale den Mietern, die ein Haus mit einer Gaszentralheizung bewohnen, einen Musterbrief aus. Diesen schicken die Mieter bei Bedarf an die zuständige Verwaltung des Hauses. Bevor der Wechsel über die Bühne geht, ist es außerdem sinnvoll, mit einem Tarifrechner oder auf der Seite von verivox die Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen.
Richtig heizen leicht gemacht
Es ist nicht schwierig, die Kosten für den Gasverbrauch auf einem niedrigen Level zu halten, wenn die folgenden Tipps umgesetzt werden:
- Im Winter ist es wichtig, die Wohnung konstant zu heizen. So nehmen Wände die Wärme konstant auf und geben sie auch gleichmäßig wieder ab. Ist eine Wohnung ausgekühlt, dauert es wesentlich länger, sie aufzuheizen. Selbstverständlich ist die Raumtemperatur niedrig zu halten, wenn der Verbraucher für eine längere Zeit nicht zu Hause ist. Für diese Fälle gibt es die sogenannten programmierbaren Thermostate, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Sie senken die Temperatur ab, sobald der Verbraucher das Haus verlässt. Empfehlenswerte Temperaturen sollten sich zwischen 18 und 22 Grad bewegen. Achtung: Fällt die Temperatur unter 16 Grad, kann sich leichter Schimmel bilden und an den Wänden festsetzen. Pro reduziertes Grad Celsius lassen sich bis zu sechs Prozent Heizkosten (ergibt aufs Jahr gerechnet rund 108 Euro) sparen.
Raum | Ideale Zimmertemperatur |
Schlafzimmer | 15 – 19 Grad Celsius |
Wohnzimmer | 20 – 22 Grad Celsius |
Kinderzimmer | 19 – 23 Grad Celsius |
Küche | 16 – 18 Grad Celsius |
Badezimmer | bis zu 24 Grad Celsius |
Abstellräume und Flur | 15 – 16 Grad Celsius |
- Es ist ratsam, eine stetige Luftzirkulation zu gewährleisten. Die Wärme der Heizung geht verloren, sobald Möbelstücke, dekorative Accessoires oder Vorhänge vor der Heizung stehen. Infolgedessen staut sich die Hitze dort an, was neben einer schlechten Luft im Raum zu einem höheren Energieverbrauch führt.
- Zu viel Luft im Heizkörper reduziert die Leistung. Bemerkbar macht sich dies durch ein „gluckerndes“ Geräusch, das die Heizung von sich gibt. In diesem Fall hilft es, die Heizung zu entlüften. Mit einem speziellen Schlüssel oder einem Schraubenzieher lässt sich das am Heizkörper Ventil öffnen. Bei diesem Vorgang tritt Wasser aus dem Heizkörper aus, das sich mit einer Schüssel auffangen lässt. Danach ist das Ventil erneut zu verschließen.
- Manchmal schnellen die Heizkosten in die Höhe, wenn falsch gelüftet wird. Idealerweise sind Zimmer, die dauerhaft beheizt werden, zwei Mal am Tag stoßweise zu lüften. Fünf bis zehn Minuten reichen aus, damit ein Luftaustausch stattfinden kann. Angeklappte Fenster nützen im Winter nichts. Hier freut sich höchstens der Gasanbieter, weil die Wände und Möbel im Raum gleichzeitig auskühlen.
Effizienter kochen mit einem Gasherd
Kenner schwören auf den Gasherd, der zwar teurer ist als ein E-Herd, aber besser regulierbar ist. Ein gasbetriebener Herd bringt eine Reihe von Vorteilen mit, die auf der jährlichen Abrechnung positiv auffallen. Elektrische Herde wandeln die Energie in Wärme oder, wenn es sich um einen Induktionsherd handelt, in ein wechselndes magnetisches Feld um. Die Kochfelder aus Gusseisen oder Ceran arbeiten nicht so effizient wie ein induktionsbetriebener Herd. Der Gasherd wiederum verbrennt Gas. Ein wesentlicher Vorteil beim Kochen mit Gas ist, dass das Kochfeld und somit auch Töpfe und Pfannen schneller heiß werden. Weiterhin ist es kein Problem, die Temperatur schnell zu regulieren.
Es lohnt sich hierbei, mit geschlossenem Deckel zu kochen. Auf diese Weise verbleibt die Wärme im Topf und kann nicht als kondensiertes Wasser entweichen. Ein Glasdeckel bietet sich an, um das Essen jederzeit im Auge zu behalten. Schnellkochtöpfe mit einer hohen Temperatur sparen zusätzliche Energie und beschleunigen das Kochen. Bis zu 40 Prozent Energie sparen Verbraucher mit dieser Maßnahme ein. Ist das Essen fast fertig gegart oder gebraten, lohnt es sich, den Herd auszuschalten und die angesammelte Restwärme zu verwenden. Auf diese Weise lassen sich weitere 15 Prozent Energie einsparen.
Backofen richtig bedienen
Einige alte Mythen sorgen in vielen Haushalten für konstant hohe Energiekosten. Bis zu acht Prozent Energie verschlingt der Ofen beim Vorheizen. Es ist aber nicht nötig, den Backofen für jedes Gericht vorzuheizen, sondern nur dann, wenn es das Rezept ausdrücklich erforderlich macht. Ein Baguette oder eine Tiefkühlpizza lassen sich ohne langwieriges Vorheizen aufbacken. Beim Ofen gilt wiederum dasselbe Prinzip wie beim Herd: Beinahe fertiges Essen erwärmt sich kurz vor dem Ende mit der im Ofen vorhandenen Restwärme. Bei der Wahl zwischen den einzelnen Programmen lohnt es sich, Umluft zu wählen. Backt das Essen mit der Umluft anstatt einer Ober- und Unterhitze, verbraucht der Ofen rund 30 Prozent weniger Energie.
Energieeffizient duschen
Wer an warmen Wasser spart, senkt den Gasverbrauch. Ab und zu ist es in Ordnung, ein heißes Bad zu nehmen oder warm zu duschen. Wenn das Geld knapp ist, lassen sich die Kosten mit einem verkürzten Gang unter die Dusche senken. Duschen drei Personen in einem Haushalt durchschnittlich drei Minuten kürzer als vorher, verbrauchen sie jährlich bis zu 150 Euro weniger Energie. Weiterhin verbraucht eine kühle Dusche bis zu zwei Drittel weniger Gas als eine mit heißem Wasser gefüllte Badewanne. Es lohnt sich, ab und zu lieber eine erfrischende Abkühlung unter der Dusche zu wählen, anstatt sich in die Badewanne zu legen.
Fazit: Nicht alle Tipps lassen sich in jeder Situation in die Tat umsetzen. Doch bereits ein paar der hier aufgeführten Tipps, die wenig Aufwand verursachen, helfen dabei, dem Geldbeutel einen Gefallen zu tun und langfristig Gaskosten zu sparen!